Präventionswoche an der Grundschule „Albrecht Dürer“

Präventionswoche an der Grundschule „Albrecht Dürer“

Was hat Prävention mit Gefühlen zu tun?

„Nur wer Vertrauen in eigene Gefühle hat, wer seine Grenzen und die anderer wahrnimmt, kann einen bewussten, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen entwickeln.“ (Ursula Reichling)

Ein wichtiges Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit ist, durch Gruppen- und Projektarbeit das soziale Lernen von Kindern und Jugendlichen zu fördern sowie Beziehung, Begegnung und Kommunikation zu ermöglichen.

Im Hinblick auf den Umgang mit seinen Mitmenschen spricht das obige Zitat der Funktion von Gefühlen eine zentrale Bedeutung zu. Will man das dort erwähnte Vertrauen in die eigenen Gefühle in der Schule stärken, ist es wichtig, früh anzusetzen und mit den Schülerinnen und Schülern in dieser Richtung zu arbeiten, damit sie in ihrer Zukunft möglichst umfassend davon profitieren und ihr Leben mit Hilfe von stabilen Gerüsten ohne unnötige Probleme gestalten können.

In der Woche vom 12.06. – 16.06.2023 fand daher an unserer Schule eine Präventionswoche mit verschiedenen klassenstufenabhängigen Themen statt. Dabei konnten wir auf die Unterstützung von externen Partnern zählen.

Grit Schmidt vom Kreisjugendring Erzgebirge e.V. beschäftigte sich in den Klassen 1 mit dem Thema „Mobbing“ und in den Klassen 2 mit der „Gewaltfreien Kommunikation“. Zudem wurden die ersten Klassen und eine zweite Klasse von der Feuerwehr mit zwei großen Fahrzeugen besucht. Auch ein Notfallsanitäter mit einem Rettungswagen stand für unsere Jüngsten bereit und beantwortete viele Fragen der Schüler und Schülerinnen.

Für die Klassen 2 und die DaZ-Kinder bekamen wir Unterstützung vom RWS Cateringservice zum Thema „Gesunde Ernährung“. Jeder bekam eine Kochmütze und -schürze und dann ging es auch schon los mit der Zubereitung von leckeren Aufstrichen mit frischen Zutaten. Nebenbei erfuhren alle etwas über gesunde und frische Kost. Natürlich gab es im Anschluss eine gemeinsame Verkostung.
Für die Klassen 3 besuchte uns die Kompetenzstelle Gewaltprävention Erzgebirgskreis, welche durch gewaltpräventive Angebote einen respektvollen Umgang miteinander thematisierte und damit verbunden auch die Stärkung der Klassengemeinschaft.

Zudem unterstützte uns Frau Wenzel-Jaeckel (Kompetenzentwicklung/Papilio® der Lebenshilfe Stollberg) und führte jeweils ein Training zum Thema „Gefühle“ durch. Gemeinsam wurde überlegt, was Gefühle mit Prävention zu tun haben, was Prävention überhaupt bedeutet und dass jeder von uns einen Rucksack mit unterschiedlichsten Gefühlen umherträgt, welcher ganz leicht oder auch ganz schwer sein kann, je nachdem, was gerade erlebt und wahrgenommen wurde. Im Anschluss sammelten wir zu den Gefühlen „ärgerlich, fröhlich, traurig sein und Angst haben“ mögliche Anzeichen. Dabei stellten wir fest, wie unterschiedlich bei jedem Einzelnen Gefühle wahrgenommen, gespürt und ausgedrückt werden. Zum Abschluss schauten wir uns einen kurzen Film „Der Gefühle-Check“ an.
Passend zum Thema „Gefühle“ lief in einem Zimmer der Disneyfilm „Alles steht Kopf“, welchen sich die Schüler und Schülerinnen in der Woche anschauten und parallel dazu ein Rätsel lösten. Dieser Film erzählte uns, dass alle Gefühle wichtig sind, auch die, die nicht so schön sind.

Die Klassen 4 führten in der Woche Präventionen zu den Themen Sucht und Gewalt durch. Die Suchtprävention wurde von zwei netten Mitarbeiterinnen aus der Suchtberatung (Diakonie Erzgebirge e.V.) durchgeführt. Hierbei wurde mit den Schülerinnen und Schülern über sämtliche Süchte, die es gibt, gesprochen, sich mit körperlichen und geistigen Folgen beschäftigt, über PC-Sucht und den übermäßigen Konsum von Konsolen und Handys diskutiert und daraus Problembereiche, z.B. Gefahren im Internet und Lösungsstrategien erarbeitet. Zum Abschluss drehte sich alles um den Selbstwert der Kinder und wie die neuen Idealvorstellungen auf die Zukünftigen wirken können. Ziel war, den Selbstwert der Schüler zu stärken und das dabei nicht das Äußere im Mittelpunkt steht, sondern die inneren Werte im Fokus stehen.
Für die Gewaltprävention besuchten uns drei TrainerInnen aus der Verhaltensfabrik – Aktiv gegen Gewalt (Verein für Aktivität und Prävention e.V.). Dabei wurde der Umgang mit verschiedenen konkreten Aggressionssituationen trainiert. Ziele waren dabei: Aufbau und Verstärkung von friedlichen und selbstwirksamen Verhaltensstrategien, Stärkung des Miteinanders und des Klassenzusammenhaltes und einfache Selbstverteidigungstechniken zum Losreißen und Flüchten.

Zum Wochenabschluss ging es für die Klassen 1 – 3 in die Turnhalle. Dort zeigten uns die Puppenspieler vom Urania Theater, thematisch abgestimmt auf die einzelnen Klassenstufen, tolle Geschichten mit ihren Handpuppen.

Während der ganzen Woche konnten alle Schüler und Schülerinnen auf der Hofpause verschiedene Outdoorspiele ausprobieren.
Ein großes Dankeschön an alle Akteure für die Unterstützung zu unserer Präventionswoche. Den Kindern hat diese Woche sehr gut gefallen und wir alle freuen uns auf eine Wiederholung!

Justine Kirsten – Schulsozialarbeiterin Grundschule „Albrecht Dürer“ in Trägerschaft der Lebenshilfe Stollberg