Präventionswoche 2.0 an der Grundschule „Albrecht Dürer“

Prävention bedeutet, einen Schritt voraus zu sein. Ziel von Präventionsarbeit ist, vorbeugend Maßnahmen zu ergreifen, welche risikoreiche Verhaltensweisen und destruktive Entwicklungen oder Situationen frühzeitig abwenden.
Ein wichtiges Aufgabenfeld der Schulsozialarbeit ist, durch Gruppen- und Projektarbeit das soziale Lernen von Kindern und Jugendlichen zu fördern sowie Beziehung, Begegnung und Kommunikation zu ermöglichen.
Daher fand in der Woche vom 26. – 30.08.2024 zum zweiten Mal an unserer Grundschule, eine Präventionswoche mit verschiedenen klassenstufenabhängigen Themen statt. Dabei konnten wir wieder auf die Unterstützung von externen Partnern zählen und sogar neue hinzugewinnen.

In der Klassenstufe 1 führten Frau Schmidt und Frau Uhlig vom Kreisjugendring Erzgebirge e.V. die „Gewaltfreie Kommunikation“ ein. Dabei wurden durch ein Rollenspiel die Wolfs- und Giraffensprache kennengelernt, über die Besonderheiten jedes Einzelnen gesprochen und kreativ ein Herz gestaltet mit der Überlegung, was in den Herzen der Schüler und Schülerinnen Platz hat und dafür sorgt, dass es einem gut geht. Zudem wurden die ersten Klassen von einem Rettungssanitäter und von der Ortsfeuerwehr besucht und bekamen viele Fragen beantwortet. Dabei durfte das Wasserspritzen natürlich nicht fehlen – was für eine Erfrischung an den heißen Tagen!

Für die Klassen 2 bekamen wir Unterstützung von Frau Stegmann und den Kolleginnen vom RWS Cateringservice zum Thema „Gesunde Brotbüchse“. An einer Station begutachteten die Kinder ihre eigene gepackte Brotdose und überlegten gemeinsam, welche Komponenten an welche Stelle der Ernährungspyramide passten. Dabei stellten einige Kinder fest, dass durchaus mehr Obst oder Gemüse in die eigene Brotbüchse gepackt werden darf.
An einer weiteren Station haben die Kinder verschiedenes Obst geschnitten, eine leckere Quarkspeise zubereitet und gemeinsam überlegt, was daran so gesund ist. Am Ende bekam jedes Kind einen Ernährungsführerschein.
Die Kompetenzstelle Jugendmigration führte auch mit den DaZ-Kindern ein kleines Projekt zur gesunden Ernährung durch.

Ein weiteres Highlight für die Klassen 2 war die Präventionseinheit mit den Bürgerpolizisten, welche uns zum ersten Mal besuchten. Anhand von Bildern ging es zu Beginn um die Aufgaben und die verschiedenen Einsatzgebiete der Polizei. Sehr spannend war, dass echte Polizeieinsatzmaterialien, wie Handschellen und Funkgeräte in die Hand genommen werden durften. Einige Kinder konnten sogar eine echte Uniform anziehen und es wurde ein Unfallhergang dargestellt und gespielt. Dabei musste sich um Verletzte gekümmert und der Notruf abgesetzt, der Unfallhergang dokumentiert und fotografiert werden. Dies geschah mit ferngesteuerten Fahrzeugen, wie einem Krankenwagen und einer Feuerwehr mit Einsatzhorn. Zudem kam plötzlich sogar ein ferngesteuerter Rettungshubschrauber durch das Klassenzimmer geflogen – das war spannend!

Für die Klassen 3 besuchte uns wieder die Kompetenzstelle Gewaltprävention Erzgebirgskreis (Projekt Teamschmiede), welche durch gewaltpräventive Angebote einen respektvollen Umgang miteinander thematisierte und damit verbunden auch die Stärkung der Klassengemeinschaft.

Außerdem unterstützte uns Frau Wenzel-Jaeckel (Kompetenzentwicklung/Papilio® der Lebenshilfe Stollberg) und führte jeweils ein Training zum Thema „Gefühle“ durch. Gemeinsam wurde überlegt, was Gefühle mit Prävention zu tun haben, was Prävention überhaupt bedeutet und dass jeder von uns einen Rucksack mit unterschiedlichsten Gefühlen umherträgt, welcher ganz leicht oder auch ganz schwer sein kann, je nachdem, was gerade erlebt und wahrgenommen wurde.

In einer Gruppenarbeit entstanden einzigartige Plakate zum Thema „Wann fühle ich mich in meiner Klasse wohl oder nicht so gut?“. Zum Abschluss schauten wir uns eine kurze Reportage von „Woozle Goozle – Woran erkennt man Gefühle?“ an.

Die eigenen Gefühle wahrzunehmen, sie als hilfreiche Begleiter zu verstehen und zu lernen mit ihnen umzugehen, ist essenziell für die kindliche Entwicklung und von großer Bedeutung für das Erlangen von Sozialkompetenz.
Passend zum Thema „Gefühle“ lief in einem Zimmer der Disneyfilm „Alles steht Kopf“, welchen sich die Schüler und Schülerinnen in der Woche anschauten und parallel dazu ein Rätsel lösten. Dieser Film erzählte uns, dass alle Gefühle wichtig sind und ihre Berechtigung und darüber hinaus auch wichtige Funktionen haben.

Die Klassen 4 beschäftigen sich in der Woche mit der Prävention zu den Themen Sucht, Gewalt und Medien. Die Suchtprävention wurde von Frau Seifert aus der Suchtberatung (Diakonie Erzgebirge) durchgeführt. Hierbei wurde mit den Schülerinnen und Schülern besprochen, was eine Sucht ist, wovon man süchtig werden kann und wie eine Sucht entsteht. Zum Abschluss ging es darum, was jedem einzelnen wichtig ist und was ihn im Leben erfüllt; somit wurde der Fokus auf die Lebenskompetenzen gelegt.

Für die Gewaltprävention besuchte uns erneut Trainer Maik aus der Verhaltensfabrik – Aktiv gegen Gewalt (Verein für Aktivität und Prävention e.V.). Dabei wurde der Umgang mit verschiedenen konkreten Aggressionssituationen trainiert. Ziele waren dabei: Aufbau und Verstärkung von friedlichen und selbstwirksamen Verhaltensstrategien, Stärkung des Miteinanders und des Klassenzusammenhaltes und einfache Selbstverteidigungstechniken zum Losreißen und Flüchten.

Für die Medienprävention konnten wir Herrn Schmidt vom Medienpädagogischen Zentrum Erzgebirgskreis gewinnen. Die Schülerinnen und Schüler wurden in unserem Medienraum für den Umgang mit digitalen Medien sensibilisiert, indem über Datenschutz, Kindersuchmaschinen, Verhalten und Regeln im Netz, Einstellungen der Privatsphäre, Gefahren und verschiedenen Plattformen gesprochen wurde.

Zum Wochenabschluss ging es in die Turnhalle. Dort zeigten uns die Puppenspieler vom Urania Theater mit ihren tollen Handpuppen für die Klassen 2 ein Demokratiestück - mit echter Abstimmung - und für die Klassen 3 ein Stück über die Gefahren im Internet.

Während der ganzen Woche konnten alle Schüler und Schülerinnen auf der Hofpause verschiedene Outdoorspiele ausprobieren.
Ein großes Dankeschön an alle Akteure für die Unterstützung zu unserer Präventionswoche. Den Kindern hat diese Woche erneut sehr gut gefallen und wir alle freuen uns auf eine Präventionswoche 3.0.

Schulsozialarbeit Grundschule „Albrecht Dürer“ in Trägerschaft der Lebenshilfe Stollberg gGmbH

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