Am 17. und 18. Januar besuchten uns zwei TrainerInnen vom Gewaltpräventionszentrum Aktiv-gegen-Gewalt (VAP e.V.). Bereits zur Präventionswoche im Juni 2023 fand erstmalig ein präventives Verhaltenstraining an unserer Schule mit dem Verein statt. Da die Begeisterung von Schülern und Schülerinnen und den Klassenlehrerinnen so enorm groß war, wurde direkt für das aktuelle Schuljahr erneut ein Projekt mit allen 4. Klassen vereinbart.
Das Gewaltpräventionszentrum (VAP e.V.) hat sich auf die Themen Verhalten, Konflikte und Aggressionen spezialisiert. Dabei stehen Methoden im Vordergrund, die schnell und nachhaltig menschliches Verhalten trainieren. Die zunehmende Diversität in unserem Miteinander setzt eine stärkere Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen voraus. „Verhalten ist ebenso erlernt, wie das Einmaleins!“ (www.aktiv-gegen-gewalt.de) Es geht darum, sowohl ein friedliches Konfliktlöseverhalten als auch den Umgang mit verschiedenen Aggressionen zu lernen.
In unserer täglichen zwischenmenschlichen Interaktion nehmen Konflikte einen bedeutenden Anteil ein. Konflikte gehören zum Alltag dazu, entscheidend ist, wie wir in solchen Situationen mit unseren Emotionen umgehen und vor allem fair im Umgang mit unseren Mitmenschen bleiben. Dabei spielt die Selbstbeherrschung eine große Rolle und genau diese wurde aktiv in verschiedenen Aktionen geübt, ebenso Übungen zur Selbstverteidigung. Dabei spielte die Metapher des „Erbsenhirns“ eine bedeutende Rolle und alle Schüler und Schülerinnen konnten spüren, wie es ist, wenn Mitmenschen zum „Erbsenhirn“ werden und wie wir als Team füreinander einstehen, uns gegenseitig unterstützen und mit einer standfesten Körperhaltung dem „Erbsenhirn“ die eigenen Grenzen aufzeigen können.
Durch die Projektarbeit ist es möglich, einmal gelerntes Fehlverhalten zu verringern und friedliches und kooperatives Verhalten zu verstärken. Dabei werden folgende Ziele verfolgt und durch gruppendynamische Übungen trainiert: Verringerung von Störungen, Verweigerung, Mobbing und Aggressionen; Stärkung des Miteinanders und des Klassenzusammenhaltes; individuelle Ressourcenorientierung und Förderung friedlicher Konfliktlösestrategien.
Die zwei Tage waren geprägt von intensiven Auseinandersetzungen mit dem eigenen Verhalten und dem Verhalten innerhalb der Klassen. Dabei war im Hinterkopf immer die bildhafte Darstellung: „Der Zug durchs Leben - In welchem Zug willst du durchs Leben fahren?“ Wählt man das Gleis, welches einer alten, rostigen Dampflok gleicht, die immer wieder auf Umwege und Abwege gerät und am Ende durch fehlerhaftes Verhalten in einer Einbahnstraße endet. Oder wählt man das Gleis eines Güterzuges oder eines Expresszuges, der sich immer mit einem Ziel vor Augen (Freunde, Familie, Schulabschluss, Führerschein, Beruf, …) bewegt, wodurch es gelingt, bevorstehende Hindernisse zu überwinden, aus Erfahrungen zu lernen und seine Ziele im Leben zu erreichen.
Mit dem eintägigen intensiven Gewaltpräventionstraining haben wir in allen 4. Klassen gemeinsam die richtigen Weichen für die Zukunft der Schüler und Schülerinnen gestellt. Wir werden dieses Projekt auch für die zukünftige Klassenstufe 4 in unseren Präventionsplan aufnehmen.
Vielen Dank an das Gewaltpräventionszentrum (VAP e.V.) mit Trainerin Stefani und Trainer Maik. Finanzielle Unterstützung erhielten wir durch die Unfallkasse Sachsen.
Justine Kirsten - Schulsozialarbeiterin Grundschule „Albrecht Dürer“